Personensuche – Familienzusammenführung nach 60 Jahren

Ein hoffnungsloser Fall? Familienzusammenführung nach 60 Jahren!

Die Anruferin war sehr geheimnisvoll. Als ich den Telefonhörer auflegte, hatte ich immer noch nicht ganz verstanden, weshalb sie mich dringend treffen wollte. Ich muss zugeben, dass ich sehr neugierig war, als ich mich am nächsten Tag auf den Weg zu unserem Termin in einem Café in Hafennähe machte.

Dort erwartete mich eine sehr gepflegte ältere Dame, die sich als Renate H. (Name geändert) vorstellte.

Als ich ihr Alter erfuhr – 83 Jahre – war ich ehrlich verblüfft; ich hätte sie mindestens 15 Jahre jünger geschätzt. Sie sei in Österreich aufgewachsen, berichtete sie, und nach ihrer Hochzeit nach Hamburg gekommen. Ihre Ehe sei sehr glücklich gewesen, leider kinderlos. Seit einigen Jahren war sie verwitwet, hatte aber einen großen Freundes- und Bekanntenkreis, so dass Ihr nicht langweilig wurde.

Nur eines würde sie immer mehr bedrücken, je älter sie wurde: Das ungewisse Schicksal ihrer jüngeren Halb-Schwester, von der sie seit über 60 Jahren nichts mehr gehört hatte. Verschwunden hinter dem Eisernen Vorhang der ehemaligen DDR. Zwei Weltkriege, 12 Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene, der Mauerbau – das 20. Jahrhundert hat in vielen Familien tiefe Spuren hinterlassen.

Dazu kommen noch private Schicksalsschläge: Während es in den Nachkriegsjahren wirtschaftlich langsam wieder bergauf ging, lief bei ihren Eltern immer schlechter, berichtete mir die Klientin. Sie selbst habe damals gehofft, dass sich die private Seite und die wirtschaftliche Lage mit der hauseigenen Transportfirma zwischen Vater und Mutter irgendwann wieder legen würde, doch dem war nicht so.

Mit den Insolvenz der Firma, kam es auch zu dem Bruch zwischen den Eltern. Eines Morgens war ihr Vater weg. Es gab keinen Brief und keine Ankündigung; er hatte ein paar Sachen gepackt und war über Nacht verschwunden. Schlimmer noch: Auch Renates Halb-Schwester war fort. Es fehlten ein Koffer, einige persönliche Gegenstände und Kleidungsstücke. Der Vater hatte Renates Halb-Schwester mitgenommen.

Eine erste hoffnungsvolle Spur führte nach Berlin, verlor sich dann aber irgendwo im Ostblock. Der „eiserne Vorhang“ hatte Vater und Schwester verschluckt und gab sie nicht mehr preis.

Die Suche nach der verlorenen Halb-Schwester

Das Schicksal meinte es nicht gut mit Renates Mutter. Ein Jahr nach dem spurlosen Verschwinden von Mann und jüngster Tochter erkrankte sie schwer und starb kurze Zeit später. Renate beendete ihre Ausbildung, heiratete und zog mit ihrem Mann nach Hamburg. Ihre verlorene Halb-Schwester konnte sie nie vergessen. Je älter sie wurde, desto drängender wurde ihr Wunsch, diesen losen Faden in ihrem Leben wieder aufzunehmen und abzuschließen.

Auf ein Wiedersehen hoffte sie schon gar nicht mehr, aber sie wollte wenigstens wissen, was passiert war. Nach dem Mauerfall schöpfte sie neue Hoffnung. Sie beauftragte einen Privatdetektiv, um das Schicksal ihrer verlorenen Halb-Schwester endlich aufzuklären.

Nachdem seine monatelangen Recherchen ergebnislos blieben, übergab sie die Suche einer weiteren Detektei, doch auch die fand keine Spur. Ich war nun der dritte Privatermittler, den sie einschaltete, und ihre letzte Hoffnung, wie sie betonte.

Versprechen konnte ich ihr nichts, denn eine 60 Jahre alte Spur ist eine sehr kalte Spur; aber ich versprach ihr, mich nach bestem Wissen und Gewissen auf die Suche nach ihrer Halb-Schwester zu machen.

Ich begann meine Recherchen mit einem sehr gründlichen Aktenstudium. Dabei fiel mir in den Unterlagen, die kurz nach dem Verschwinden von Vater und Schwester angelegt worden waren, eine Ungereimtheit auf – ein Kontakt in der Nähe Ost-Berlins, der meiner Meinung nach nie gründlich überprüft worden war.

Unzählige Telefonate und in Zusammenarbeit mit einem Kollegen, war ich mir sicher, auf eine heiße Spur gestoßen zu sein.

Wiedersehen nach über 60 Jahren

Das Gespräch mit meiner Klientin, in dem ich ihr mitteilte, dass ich ihre verlorene Halb-Schwester zweifelsfrei gefunden hatte, dauerte sehr lange.

Immer wieder liefen ihr Tränen der Freude, der Erleichterung, aber auch eines 60 Jahre alten Schmerzes über’s Gesicht.

Wie sich herausgestellt hatte, lebte Renates Schwester gar nicht weit entfernt von Hamburg in Mecklenburg-Vorpommern.

Sie hat zwei Töchter und sechs Enkel, so dass Renate H. nicht nur ihre verloren geglaubte Schwester wiedergefunden hat, sondern mit einem Schlag auch zweifache Tante und sechsfache Großtante geworden ist.

Das Foto vom ersten Treffen nach über 60 Jahren, die beiden Schwestern Arm in Arm in der Mitte umringt von Nichten, Großnichten und –neffen, steht noch heute auf meinem Schreibtisch, denn dieser scheinbare „hoffnungslose“ Fall hat mich sehr berührt.

Eine gründliche Recherche, mein bundesweites Netzwerk und viel Archivarbeit konnten diesen Fall lösen.

Ein knappes Jahr hatten wir gebraucht aber es hatte sich gelohnt. Wenn Sie nach Ihren leiblichen Eltern, Geschwistern oder Verwandten suchen und mit der eigenen Recherche nicht weiter kommen, dann stehe ich ihnen für weitere Informationen und eine kostenlose Erstberatung sehr gerne zur Verfügung.

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